VCD: “Nachhaltigkeitsbericht der FMG ist eine Farce”
Passend zum Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen legt die FMG einen “Nachhaltigkeitsbericht” vor. Während die internationale Staatengemeinschaft und ein neues Abkommen ringt, legt sich der Flughafen München “ein grünes Mäntelchen um”. Zwar sollen einzelne Sparmaßnahmen im Kleinen – wie Energieeinsparung in Gebäuden oder Verbesserung bei der Klimatisierung der Flugzeuge – durchaus gewürdigt werden. “Im Großen aber geht die Entwicklung vollkommen in den verkehrte Richtung, und ist alles andere als nachhaltig”, so Alfred Schreiber, Kreisvorsitzender des VCD (Verkehrsclub Deutschland).
Der Flugverkehr trägt bereits jetzt mit 9% zum globalen Treibhauseffekt bei. Neben CO2 entstehen bei der Verbrennung von Kerosin u.a. auch Stickoxide und Ruß. Durch ihren Ausstoß in großer Höhe sind diese Emissionen rund dreimal so schädlich wie vergleichbare Emissionen am Erdboden. Schreiber: “Kerosin muss endlich besteuert werden!” Ein Weiter so im Flugverkehr sei nicht mehr möglich, äußert sich der VCD als Umweltorganisation.
Der von Kerkloh als “Lizenz zum Wachsen” deklarierte “Nachhaltigkeitsbericht” bewirke also genau das Gegenteil. Der VCD fordert Herrn Dr. Kerkloh auf, endlich “nachhaltig” zu handeln, sprich den Antrag auf Bau einer 3. Start-und Landebahn zurückzuziehen.
Der VCD Erding/Freising bleibt nach den neuesten Planungen skeptisch, ob dies schon der Schlusspunkt unter die jahrzehntelangen Ringschlusspläne sei. Die alternative Strecke der Walpertskirchener Spange, die über Aufhausen und Altenerding in die Stadt führen soll, wird eher positiv aufgenommen. “Auf diese Weise könnte der bisherige Bahnhof erhalten bleiben, wovon die Erdinger Innenstadt sehr profitieren würde”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding/Freising.
Der jetzige Bahnhof ist fußläufig mit der Innenstadt verbunden und kann abseits der Hauptstraßen bequem erreicht werden. Die Schulen in der Innenstadt sind problemlos in kurzer Zeit zu Fuß zugänglich. Der Busbahnhof, der von Jahr zu Jahr besser genutzt wird, würde ohne die Verbindung zur Bahn viele Kunden verlieren oder müsste verlegt werden. Die Geschäfte in der Innenstadt können vom jetzigen Bahnhof eher profitieren, da er viel näher erreichbar ist.
Auch für das Freizeitangebot liegen Kino, Jugendzentrum und zahlreiche Gaststätten in nur kurzer Entfernung zum Bahnhof. Das Wohn-Einzugsgebiet am derzeitigen Bahnhof-Standort ist bedeutet größer als am geplanten Standort im Fliegerhorst. Stattdessen würde eine Realisierung im Fliegerhorst zusätzlichen Autoverkehr innerhalb der Stadt Erding bedeuten. Zum beabsichtigten Kreuzungs-Bahnhof im Fliegerhorst selbst: Ein mehrgeschossiger Kreuzungsbahnhof ist eher benutzerunfreundlich, hat extrem hohe Investitionskosten und zieht erhöhte Folgekosten nach sich.
Der VCD-Kreisvorsitzende Alfred Schreiber schlussfolgert daraus: “Der Bahnhof darf nicht vorzeitig aufgegeben werden, sondern sollte als Glücksfall für die Stadt Erding betrachtet werden.”
3. Startbahn ist nicht finanzierbar – VCD fordert das Aus!
Der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon läßt also jetzt “die Katze aus dem Sack”. Entgegen den gebetsmühlenartigen Äußerungen des Flughafenchefs Dr. Michael Kerkloh, ist die Flughafengesellschaft (FMG) offensichtlich doch nicht in der Lage, das geplante Großprojekt “3. Startbahn” selbst zu finanzieren.
Die Gesellschafter Freistaat Bayern (51%), Bund (26%) und Landeshauptstadt München (23%) stellten seinerzeit der Flughafengesellschaft umfangreiche Darlehen zur Verfügung, in Höhe von umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro. Derzeit beträgt der Schuldenstand gegenüber den Gesellschaftern noch 491 Millionen Euro. Die hierauf fälligen – und nicht bezahlten – Zinsen haben sich seit Beginn der 70er-Jahre im Laufe der Zeit auf über 2 Milliarden Euro summiert (ohne Zinseszins; zusätzlich hat die FMG weitere 1,4 Milliarden Schulden bei Kreditinstituten).
Nunmehr sollen wohl diese öffentlichen Darlehen sowie die bisher aufgelaufenen Zinsen der FMG einfach geschenkt werden. “Die FMG war schon bisher nicht in der Lage, ihren Betrieb aus eigenen Kräften zu finanzieren, von der geplanten 3. Startbahn ganz zu schweigen”, so Alfred Schreiber vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). “Jetzt wird deutlich sichtbar, dass das vielgepriesene ‘Leuchtturmprojekt Flughafen’ voll am Tropf des Steuerzahlers hängt”. Und dies trotz der Tatsache, dass der Flugverkehr über traumhafte Konditionen, sprich Wettbewerbsvorteile, verfügt. Weder wird Kerosin besteuert (ca. 7 Milliarden Euro entgangene Steuern in Deutschland), noch wird eine Mehrwertsteuer auf Auslandstickets erhoben. Und die Verkehrserschließung zahlen sowieso Bund, Land und die Kommunen aus Steuergeldern. Dennoch reichen all diese Privilegien nicht aus, um das Prestigeprojekt “3. Startbahn” selbst finanziell zu stemmen!
Aus Umweltgründen verbietet sich ein Ausbau des Flugverkehrs und eine 3. Startbahn sowieso, darauf weist der VCD als Umweltorganisation hin. Jedoch auch aus wirtschaftlicher Sicht ist dieses Prestigeprojekt alles andere als profitabel – “im Gegenteil, es droht ein finanzielles Desaster, und die Zeche zahlt der Steuerzahler!” so Schreiber weiter. “Es ist an der Zeit, die Notbremse zu ziehen, und die Planungen für die geplante 3. Start- und Landebahn nebst dazugehörigen Bauten umgehend zu stoppen!”
Gerade habe viele Besucher des Altstadtfestes es genossen, mal über die Lange Zeile und den Schrannenplatz zu schlendern, ohne auf den lästigen Autoverkehr achten zu müssen. Zusätzlich ist die Landshuter Straße bis zum Schönen Turm durch die Aufführungen der Schwedenspiele wochenlang gesperrt. Der VCD ruft die Verantwortlichen in der Stadt Erding nun auf, diesen Zustand mindestens bis nach den Sommerferien zu belassen. Bekanntlich hatte der Erdinger Bürgermeister Maximilian Gotz vor seiner Wahl eine Sperrung der Innenstadt in den großen Ferien zumindest an den Wochenenden ins Spiel gebracht.
“Mit einer Ausweitung der Fußgängerzone in Erding kann die Innenstadt einen Vorteil ausspielen, den die Geschäfte im neuen Gewerbegebiet nicht haben”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding/Freising/Dachau. Menschen könnten dann die Innenstadt von Erding als angenehmen Ort erleben, in dem man nicht nur Einkäufe erledigt, sondern sich auch gerne aufhält. Eltern müssen nicht ständig darauf achten, dass ihre Kinder auf die Straße laufen. Auch die zunehmende Zahl an älteren Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie nicht ständig auf herannahende Autos aufpassen müssen.
Viele Beispiele in anderen Städten zeigen – so der VCD – , dass die Angst vieler Geschäftsinhaber vor drohenden Einbußen fast immer unbegründet ist. Die Stadt Regensburg weitete in den letzten Jahren ihre autofreien Gassen und Plätze aus. Vor allem im Sommer können die Geschäfte ihre Waren auch im Freien auflegen und es entstanden viele Cafés. “Besonders in den Sommerferien, wenn sich besonders viele Kinder in der Erdinger Innenstadt aufhalten, wäre eine Verlängerung der Sperrung des Schrannenplatzes mit Einbeziehung der Langen Zeile ein großer Gewinn,” bilanziert Alfred Schreiber, Vorsitzender des VCD Erding/Freising/Dachau.
Neuauflage des VCD-Flyers “Keine 3. Startbahn” erhältlich
Bereits in den letzten Jahren hatte der VCD Freising/Erding/Dachau circa alle 18 Monate Flyer über negative Folgen des Flugverkehrs aufgelegt. Nun ist der neueste Flyer “Keine 3. Startbahn” erhältlich, der sich mit aktuellen Entwicklungen rund um eine geplante Start- und Landebahn am Münchner Flughafen befasst. Kernstück ist eine Skizze, die geplante An- und Abflugrouten optisch aufzeigt. So wird sichtbar, dass sich der Lärmteppich in Süd/Nord-Richtung von der Stadt München bis in die Hallertau und in Ost/West-Richtung von Landshut bis zum Landkreis Aichach-Friedberg erstrecken würde. “Mit einem Blick kann der Leser ermessen, wie sehr eine 3. Startbahn das Lebensgefühl von Zehntausenden von Menschen beeinträchtigen würde. Der Preis, den alle zahlen müssten, ist zu hoch für ein paar Umsteigemöglichkeiten mehr”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Freising/Erding/Dachau.
Im Text zeigt der VCD auf, dass ein Ausbau aufgrund der sinkenden Passagierzahlen auch deshalb nicht notwendig sei, da der Flughafen bei einer eventuellen wirtschaftlichen Erholung erst einmal ein paar Jahren damit beschäftigt sein wird, auf den Stand vom Sommer 2008 zu kommen. Wirtschaftlich sei eine 3. Startbahn auch deshalb abzulehnen, da eine zu große Dominanz eines Arbeitgebers die Region krisenanfälliger mache. In Zeiten der überschuldeten staatlichen Kassen sei eine 3. Startbahn auch nicht finanzierbar. “Der Flughafen behauptet zwar gerne, dass er den Ausbau alleine finanzieren könne, aber für die nötigen Kredite müssen die Eigentümer wie Land Bayern oder die Stadt München Garantien abgeben”, bilanziert Alfred Schreiber Kreisvorsitzender des VCD. Die Stadt München, die eine Haushaltssperre verhängte, müsse sich fragen, ob sie dies verantworten könne.
Für die Menschen und die Umwelt in der ohnehin belasteten Flughafenregion hätte eine 3. Startbahn verheerende Folgen. Allergien und Asthma sind ja schon seit Jahren vor allem im Landkreis Freising im Ansteigen. Die Schadstoffbelastung würde enorm zunehmen, gesundheitlich bedenkliche Stoffe die Gesundheit schädigen und Kerosinablagerungen für Landwirte und Gartenbesitzer ein immer größeres Problem werden. Grundwasserabsenkungen schädigen z. B. das Naturschutzgebiet Viehlassmoos. In Zeiten des Klimawandels macht der ausufernde Flugverkehr Einsparungen in anderen Bereichen, z. B. bei der Energieversorgung, zunichte.
Angesichts der bevorstehenden Abstimmung im Stadtrat über ein Ende des Regionalmarketings ruft der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Besonderheit Freisings in Erinnerung.
Auf dem Freisinger Domberg war bereits im frühen 8. Jahrhundert eine herzogliche Burg (Sitz eines von vier Teilherzogtümern Bayerns). 739 wurde Freising offiziell Sitz eines Bischofs und erlangte als frühmittelalterlicher Bischofssitz und später als Fürstbistum große Bedeutung. Zu ihren sichtbaren Wahrzeichen gehören die Türme des romanischen Doms St. Maria und St. Korbinian, der Barockturm der Stadtpfarrkirche St. Georg und der Turm der Rokoko-Klosterkirche Neustift. Auf dem in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Berg entstand ab 811 das Benediktinerkloster Weihenstephan, von dem nach der Säkularisation 1803 die älteste Brauerei der Welt blieb und sich ein anerkanneter Wissenschafts- und Forschungsstandort entwickelt hat.
In einem Regionalmarketing, das gleichzeitig die Vorzüge des Flughafens und die Besonderheit Erdings bewerben soll, würde die Domstadt ins Hintertreffen geraten. “Bereits jetzt profitiert der Landkreis Erding mehr vom Regionalmarketing, was sich in einem Plus an Übernachtungsgästen von 15 % zeigt. In Freising ist die Zahl der Touristen rückläufig”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Freising/Erding. Das Regionalmarketing sieht es schon als Erfolg an, dass die Zahl der Domführungen gestiegen ist: Nach Meinung des VCD ist dies aber eher eine positive Nachwirkung des Papstbesuchs.
Nach Informationen des VCD ist es einmalig, dass zwei Mitwirkende in einem Regionalmarketing sich gleichzeitig als Partner und als Gegner präsentieren. In Frankfurt ist die Situation völlig anders, da Stadt und Bundesland sich ja für einen Ausbau des Flughafens aussprechen. Folglich verfolgen sie gemeinsame Interessen im Marketing. Ein Nebeneinander von Stadt- und Regionalmarketing, das einige Stadträte befürworten, würde nur für Verwirrung sorgen und sich gegenseitig blockieren.
In Freising ist die Situation völlig anders. Der Flughafen will ungeachtet des Widerstands in Stadt und Umland eine 3. Startbahn durchsetzen, was in Freising zu Überflügen von bis zu 500 Maschinen teilweise in 80 Meter Höhe bedeuten würde. Die FMG-Juristen wischten beim Erörterungsverfahren in Unterschlei0heim die Einwände der Stadt Freising verächtlich vom Tisch.
“Wie will man mit einem solchen unfairen Geschäftspartner gemeinsam zum Wohl der Stadt Freising zusammenarbeiten?”, bilanziert Alfred Schreiber, Vorsitzender des VCD Freising/Erding. Das Fazit könne also nur lauten: Ja zu einem eigenen Stadtmarketing in Freising und Nein zur Airfolgsregion!
VCD-Lärmmessungen an Hauptverkehrsstraßen und Kopfsteinpflaster in Freising
Ein knappes Dutzend Interessierte sowie VCD-Mitglieder trafen sich am Dienstagabend zwischen 18:30 Uhr und 20 Uhr und untersuchten die Domstadt mit einem Schallpegelmeßgerät. VCD-Mitglied Sonja Ziesak erklärt das Lärmmessgerät, welches sich der Umwelt- und Verbraucherverband ausgeliehen hat. Die einzelnen Messergebnisse gelten exakt nur für den Ort und den Zeitpunkt der Messung. Misst man an gleicher Stelle an zwei aufeinanderfolgenden Tagen um die gleiche Uhrzeit den Lärm vorbeifahrender PKW, so können unterschiedliche Messeergebnisse auftreten. Fährt z.B. an einem Tag ein Krankenwagen mit Martinshorn vorbei, regnet es an einem der Tage, ist es sehr windig oder bellt ein Hund, so können die Messergebnisse sich verändern, obwohl sich an dem Verkehrsaufkommen nichts Grundlegendes geändert haben muss.
Begonnen wurde am Bahnhof/B11/Ottostraße. Der fließende Verkehr erreichte Werte bis 80 dB(A). Ein Brummi war mit 84 dB(A) Spitzenreiter. Die vorbeifahrenden PKW erreichten meist 70-75 dB(A). Ein Motorradl donnerte mit 77 dB(A) vorbei. Aus dem Bus kamen Motor und Lüftungsgeräusche von ca. 73-80 dB (A).
Die Werte im Einzelnen:
Ottostraße/Fürstendamm:
PKW
70-75
Ottostraße/Heiliggeistgasse
PKW
71-75
als Ruhe empfundener Wert
55
Hochtrasse (gegenüber Saturn)
PKW
70-82
Korbiniansapothekenkreuzung
PKW
67-82
Mittelwert gemessen über einen Zeitraum von 5 Minuten zwischen 19:20 und 19:25 Uhr:
72 dB(A)
In der Untere Hauptstraße/Hofapotheke: war auch ein Geschwindigkeitsmessgerät angebracht, bei dem viele Fahrzeuge runter vom Gas gingen. Dies wirkte sich direkt auf die Lautstärke aus:
PKW mit 20 km/h
60 dB(A)
PKW mit 20 km/h
69 dB(A)
PKW mit 30 km/h
73 dB(A)
Durch den zunehmenden Straßenlärm fühlen sich ca. 60 Prozent der deutschen Bevölkerung belästigt. “Verkehrslärm ist akustische Umweltverschmutzung und beeinträchtigt die Lebensqualität von 50 Millionen Menschen”, so die stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland Doris Kraeker. Zwölf Millionen Bundesbürger müssen nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes tagsüber einen krankmachenden Lärmpegel von über 65 dB(A) aushalten. Dauerbelastung durch Lärmstress kann zu akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Jeder Bürger könne selber gegen den Lärm aktiv werden. So sei zum Beispiel niedrigtouriges Fahren viel leiser und spare zudem Sprit. Ein Auto mit 50 km/h im zweiten Gang werde als genauso laut empfunden wie 20 Autos bei gleicher Geschwindigkeit im vierten Gang. Autofahrer könnten heute schon lärmarme Reifen kaufen.
Wenn Sie folgende Tipps befolgen, können Sie die Lärmbelastung merklich verringern:
Achten Sie bereits beim Kauf auf lärmarme Fahrzeuge und Reifen. Die VCD Auto-Umweltliste (http://www.vcd.org/vcd_auto_umweltliste.html) nennt leise Fahrzeuge.
Lassen Sie den Motor auf keinen Fall im Stand warmlaufen. Beim Starten kein Gas geben. Fahren Sie sofort los, das schont den Motor, den Geldbeutel und die Ohren.
Schalten Sie beim Anfahren schon nach fünf Metern in den zweiten Gang.
Schalten Sie in den nächsthöheren Gang, ehe der Motor 2000 Umdrehungen erreicht.
Jedes Anfahren und Beschleunigen verbraucht Kraftstoff und erzeugt Lärm. Genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hilft, Ungleichmäßigkeiten im fließenden Verkehr auszugleichen.
Verlangsamen Sie nicht durch Zurückschalten, sondern durch Bremsen.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Reifendruck, optimal gefüllte Reifen rollen leiser.
Stellen Sie das Autoradio nicht zu laut und lassen Sie es nicht bei geöffneten Fenstern und Türen laufen.
Vermeiden Sie unnötige Fahrten und steigen Sie bei Kurzstrecken auf das Fahrrad, die Füße oder Öffentliche Verkehrsmittel um.
Hupen Sie nur bei Gefahr.
Am nächsten Mittwoch, den 29. April ist der Internationale Tag gegen Lärm. Der VCD bietet ab 20 Uhr einen Vortrag im Alten Gefängnis zum Thema Lärm an. Was ist Lärm, wie entsteht er und wie kann man ihn messen, was bedeutet Umgebungslärmrichtlinie und welche rechtlichen Aspekte stehen in diesem Zusammenhang. Was kann der VCD bzw. der Bürger zur Lärmminderung beitragen.
Der Widerstand gegen das unnötige Großprojekt “3. Start- und Landebahn am Flughafen München” gewinnt weiter an Schwung und zieht immer größere Kreise. Nachdem die negativen Auswirkungen mehr und mehr Menschen belasten, traten kürzlich Organisationen auch aus den Landkreisen Mühldorf und Fürstenfeldbruck dem Aktionsbündnis aufgeMUCkt bei. Mittlerweile gibt es in zehn Landkreisen (Freising, Erding, Dachau, Landshut, Kelheim, Pfaffenhofen, Ebersberg, München, Mühldorf und Fürstenfeldbruck) und zwei kreisfreien Städten (Landshut und München) Widerstand gegen die geplante 3. Startbahn. Es sind jetzt 64 Gruppierungen – Bürgerinitiativen, kirchliche Gruppierungen und Umweltorganisationen – im Aktionsbündnis aufgeMUCkt zusammengeschlossen: www.keine-startbahn3.de
Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) hat dies grafisch dargestellt und eine aktualisierte Karte erstellt, um sich ein Bild davon machen zu können. Weitere Informationen sind im Internet erhältlich unter: freising.vcd-bayern.de
Die Erörterungen zum Planfeststellungsverfahren fanden von November 2008 bis März 2009 in Unterschleißheim statt. Dabei wurden von Betroffenen und Umweltorganisationen sowohl sehr fachlich fundierte Argumente, als auch sehr emotional vorgetragene Einwendungen der Regierung von Oberbayern vorgetragen.
Derzeit sind die Passagierzahlen am Flughafen München rückläufig (jeweils Vergleich zum Monat des Vorjahres):
Dezember 2008: minus 7,2 %
Januar 2009: minus 9,5 %
Februar 2009: minus 11,8 %
Dieses unnötige Großprojekt “3. Startbahn” hätte aber verheerende Auswirkungen für Mensch und Natur! Vor kurzem hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern gegen den Ausbau der Donau mit Staustufen und gegen den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München ausgesprochen.
Der VCD fordert als Umweltorganisation das “Aus” für die geplante “3. Startbahn”. Alfred Schreiber vom VCD-Arbeitskreis Flugverkehr: “Es ist an der Zeit, die Notbremse für dieses Prestigeprojekt zu ziehen, ebenso wie seinerzeit beim Transrapid!”
Der VCD Erding zeigt sich erfreut über Pläne der Stadt Erding, den Busverkehr auf der Thermenlinie 570 auch auf die Wochentage auszudehnen. In Zukunft soll er im 30-Minuten-Takt die Therme mit der Innenstadt und dem Stadion verbinden. Besucher der Therme würden so angelockt, sich die Innenstadt näher anzusehen und hier auch Geld auszugeben. Gleichzeitig ist für die Erdinger Bürger im Sommer das Freibad und im Winter das Eisstadion und das Hallenbad leichter erreichbar. “Hoffentlich lässt der eine oder andere Autofahrer auch mal sein Fahrzeug auf dem Volksfestplatz stehen und fährt mit dem Bus in die Innenstadt”, hofft Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding.
Die kontinuierliche Steigerung der Fahrgastzahlen im Stadtbusverkehr ist für den ökologischen Verkehrsclub ein Indiz dafür, dass ein gutes Busangebot auch von den Bürgern angenommen wird. Innerhalb von 10 Jahren haben sich die Zahlen der Fahrgäste fast verdoppelt. ” Da in der Stadt das Busangebot immer wieder verbessert wurde und nicht auf kurzsichtige Gewinne durch Einsparungen gesetzt wurde, ist dieser Erfolg erzielt worden”, so Kraeker. Jeder zusätzliche Fahrgast leiste auch einen Beitrag zum Klimaschutz.
VCD: Großes Engagement der Bürger, aber kaum Beteiligung der Politiker
Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist es eine große Freude zu sehen, mit welchem Herzblut und welcher Courage die von einer 3. Startbahn betroffenen Bürger ihre Einwendungen beim Erörterungsverfahren in Unterschleißheim vortragen. Die sitzungsfreie Woche vor dem Endspurt nahm der VCD zum Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen. “Egal ob Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, um ein Haus zu bauen und jetzt Angst haben, es zu verlieren, oder Kinder, die weiterhin draußen spielen wollen ohne 3. Startbahn, alle Einwender gaben ihr Bestes”, bilanziert Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Freising/Erding/Dachau. Die Zahl der Menschen, die in Unterschleißheim eine Einwendung machen wollen, nehme entgegen der Erwartungen vieler immer noch zu.
Enttäuscht zeigt sich der VCD jedoch von der Beteiligung der örtlichen Politiker. Mit Ausnahme des Erdinger Landrats Martin Bayerstorfer und einzelner engagierter Freisinger Stadträte, z.B. Eva Böning, wurden sie im Ballhausforum vergeblich gesichtet. “Im Wahlkampf taten sich viele Politiker gerade von CSU und SPD als überzeugte Startbahngegner hervor. Den Beweis, dies beim Erörterungsverfahren auch zu zeigen, sind die meisten schuldig geblieben”, so Alfred Schreiber, Vorsitzender des VCD Freising/Erding/Dachau. Dabei könnten sie auf diese Weise die Spitzen ihrer Partei, die immer noch eine Startbahn befürwortet, überzeugen.